Die via integralis
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ist Begegnung und Verbindung
- von östlichem und westlichem spirituellem Weg
- von Zen-Meditation und christlicher Mystik
- vom Weg nach Innen und Weg nach Außen
- von Körper, Seele und Geist
- von verschiedenen psychischen Instanzen in uns in den Dienst des Selbst
- und von Frau und Mann und allen Geschlechtern auf einem spirituellen Weg
Das Logo der via integralis
Das Zeichen der via integralis symbolisiert die im Buddhismus und in der christlichen Mystik bekannte Leere und stellt das christliche Kreuz dar sowie den Kreis der Vollendung. Das Quadrat mit den vier Seiten steht für die vier Himmelsrichtungen der Welt. Das Kreuz umspannt unsere Welt. Die Erfahrung der Vielfalt im Leben wird in der Einheit gehalten. „Die essentielle Welt und die phänomenale Welt sind vollständig eins.“ (Zen-Meister Yamada Kôun Rôshi)
Ursprung
Die Lassalle-Kontemplationsschule via integralis wurde 2004 von Pia Gyger, ehemalige Leiterin des Katharina-Werks, Basel, und dem Jesuiten P. Niklaus Brantschen gegründet. Beide wurden als Christen von dem buddhistischen Zen-Meister Bernie Tetsugen Glassman Rôshi als Zen-Meister autorisiert.
Dieser sagt: „Ich gab ihnen nicht nur Inka Shômei (umfassende Anerkennung als Zen-MeisterIn) und stand ihnen nicht nur Pate bei der Gründung ihrer eigenen Zen-Linie, sondern ermutigte sie auch, eine Kontemplationsschule in der christlichen Tradition zu gründen. Diese Schule, sie nennen sie via integralis, verbindet Zazen und christliche Mystik. Ihre Organisationen gehören zu meiner Maha-Sangha (die große Gemeinschaft).“ (Glassman in Brantschen, Gyger, Via Integralis, Kösel 2011, 42)
Zwei Quellen
Die via integralis verbindet eine Methode aus einem asiatischen religiösen Weg mit dem europäisch gewachsenen christlichen Weg, ohne beides zu vermischen. Das Zen wird mit einem für den westlichen Kulturkreis vereinfachtem Rahmen authentisch praktiziert. Die Rezitationen (Angelus Silesius) und Gebete kommen aus der christlichen Tradition. Die Verbindung von Zen und christlicher Mystik spricht viele Menschen an, die eine Verbindung aus dem Schatz der Erfahrungswege aus Asien mit den eigenen christlichen Wurzeln suchen.
Es gibt nur zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als gäbe es keine Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.
Albert Einstein
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Achtsam lebe ich
Ergänzung und partnerschaftliches Miteinander
von Menschen aller Geschlechter,
Religionen und Kulturen,
Technik und Natur.aus der neuen Version des
Ausrichtungstextes Feb. 2022,
rezitiert bei langen Kursen
hier finden Sie den gesamten TextGottesdienst bei via integralis Fortbildung 03.-05.09.21, Maria-Lindenberg (Schwarzwald),
mit Margrit Wenk und Regula TannerReligionen und Kulturen
Meine Erfahrung ist: die Begegnung mit einer anderen Religion kann die Erfahrung und das Verstehen der eigenen Religion vertiefen. Die via integralis ist als Erfahrungsdialog ein Teil des Interreligiösen Dialogs. Die Lassalle-Kontemplationsschule ist nach P. Hugo Enomiya Lassalle SJ benannt. P. Enomiya Lassalle war der entscheidende Brückenbauer zwischen Zen-Meditation und Christentum.
„Der (interreligiöse) Dialog wird damit Quelle der Hoffnung und Werkzeug der Gemeinschaft in gegenseitiger Umformung.“ (Päpstliches Sekretariat für die Nichtchristen, Dekret Dialog und Mission, 1984, 43).
Frauen und Männer
Wie viel Kraft hätten wir für den Planeten und für unsere Entfaltung, wenn wir wirklich partnerschaftlich, wertschätzend und unterstützend zwischen Frauen und Männern umgingen. Der Weg nach Innen fördert, die Ergänzung von Frauen und Männern wertzuschätzen und Wege der Kooperation zu suchen. Heute lernen wir neu, dass wir diese Wertschätzung und Zusammenarbeit allen Geschlechtern schulden.
Nach Innen und Außen
Die Verbindung des Weges nach Innen - in die Stille und in die Tiefe - und des Weges nach außen - in den Alltag, in ein Engagement für die Welt - gehören für uns eng zusammen.
Der wichtigste Augenblick ist immer die Gegenwart. Der wichtigste Mensch ist immer der, der dir gegenübersteht. Das wichtigste Werk ist die Liebe.
Meister Eckhart
Die Zeichen der Zeit
„Die Frage, die sich Pater Lassalle gestellt hat und die sich heute stellt, lautet: Wie können die Menschen in den Widersprüchen, Konflikten und Herausforderungen ihres Alltags konkret erfahren, dass es eine Wirklichkeit gibt, die sie untereinander und miteinander verbindet? Und dies jenseits der Unterschiede von Interessen und trotz Vorurteilen, Spaltungen und Grenzen. Wenn ein Gemeinsames zwischen den Kulturen und Religionen nicht ‚erfahrbar’ ist, wird es schwer sein, eine Zukunft zu bauen.“ (Brantschen, Gyger, s.o., 83f).
Die Begegnung und Integration der Verschiedenheit in der Welt ist eine der offenkundigen Herausforderungen unserer heutigen Weltsituation.